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Warum unsere Schokoladenpreise durch die Decke gehen – und warum wir trotzdem dahinterstehen

Ein Blick hinter die Tafel

Schokolade macht glücklich – das gilt für viele von uns, die sie genießen. Aber was ist mit den Menschen, die sie herstellen? Wer wie wir Wert auf fair gehandelte, biologisch produzierte und vor Ort verarbeitete Schokolade legt, merkt gerade: Glück allein reicht nicht aus, um eine Tafel zu produzieren. Es braucht sichere Arbeitsplätze, stabile Lieferketten und eine Menge Resilienz – vor allem, wenn der Kakaopreis weltweit gerade durch die Decke geht.

Wir möchten euch heute erklären, warum wir die Preise für unsere Schokoladentafeln erhöhen müssen. Nicht weil wir mehr verdienen wollen, sondern weil es anders nicht mehr geht – und weil wir weiterhin hinter unserem Produkt und unseren Werten stehen.

Die Lage am Kakaomarkt: Ein historischer Ausnahmezustand

Der Rohstoff Kakao wird an der Börse gehandelt. In der Vergangenheit lag der Preis für eine Tonne meist zwischen 1.500 und 2.200 US-Dollar. Heute, im Frühjahr 2024, liegt er bei über 10.000 Dollar – ein historisches Allzeithoch. Das betrifft nicht nur große Konzerne, sondern auch unsere Partner von fairafric, mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten.

Doch wie konnte es so weit kommen? Hier ein kurzer Überblick:

1. Ernteausfälle durch Klimawandel

Westafrika – also auch Ghana, wo fairafric produziert – ist massiv vom Klimawandel betroffen. Die letzte Regenzeit kam nicht nur zu spät, sondern hörte auch nicht auf: Statt einer trockenen Ernteperiode gab es monatelang tägliche Starkregen. Das führte zu Überschwemmungen, Pilzerkrankungen („Black Pod Disease“) und letztlich zu Ernteverlusten von bis zu 50 %. Schon 2023 war die Ernte schwach – 2024 ist es noch schlimmer.

2. Explodierende Lebenshaltungskosten

In Ghana ist die Inflation zeitweise auf fast 70 % gestiegen. Durch hohe Energiepreise, Währungskrisen und Nachwirkungen globaler Konflikte ist das Leben für viele Menschen dort kaum noch bezahlbar. fairafric hat darauf reagiert und die Löhne für die Mitarbeitenden angehoben – was absolut richtig ist, aber auch die Produktionskosten erhöht.

3. Marktchaos & Spekulation

Die Kakaomärkte sind nervös. Viele Händler haben auf sinkende Preise gehofft – und wurden von der Realität überrollt. Als klar wurde, dass Kakao knapp ist, kam es zu Panikkäufen. Wer noch produzieren wollte, musste tief in die Tasche greifen. In dieser angespannten Situation kamen auch Spekulanten ins Spiel, die auf weiter steigende Preise setzten – was den Anstieg noch beschleunigte.

4. Strukturelle Probleme im Welthandel

In Ghana läuft der Kakaohandel über eine staatliche Behörde (COCOBOD), die Kakao zentral aufkauft und weiterverkauft. In den letzten Jahren wurden Verträge über größere Mengen abgeschlossen, als tatsächlich geerntet wurde. Jetzt fehlen die Bohnen – die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich. Die Folge: ein weiterer Preissprung.

Warum wir trotzdem zu fairafric stehen

fairafric ist mehr als ein Lieferant – sie sind Pioniere. In Ghana betreiben sie die erste Bio-Schokoladenfabrik Westafrikas. Statt rohe Bohnen zu exportieren, wird dort direkt produziert: vom Kakaobaum bis zur Tafel. Mit Solarenergie, kompostierbarer Verpackung und fairen Löhnen. Über 115 Menschen haben dort inzwischen eine feste Anstellung mit Zukunftsperspektive.

Außerdem zahlt fairafric die höchste Bio-Prämie in ganz Westafrika: 600 Dollar pro Tonne. Dieses Geld fließt direkt an die Kakaokooperativen. Das ist gelebte Verantwortung – und genau deshalb stehen wir hinter diesem Projekt.Was du tun kannst

Mit jeder Tafel, die du kaufst, hilfst du mit. Du unterstützt Menschen, die mit Herzblut daran arbeiten, die Schokoladenwelt zu verändern. Du sorgst dafür, dass in Ghana neue Perspektiven entstehen. Und du zeigst, dass es eine Alternative gibt zur industriellen Massenproduktion der großen Konzerne.

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