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Bunte Eier vom Zweinutzungshuhn zu Ostern…

Ab Freitag, den 08.04.22 bieten wir wieder gefärbte Eier von den Zweinutzungshühnern des Bioland-Bauern „Jens Bodden“ aus Goch an. Doch was ist ein Zweinutzungshuhn? Hier erfahrt Ihr mehr:

Zweinutzung?

Etwa zweimal und doppelt ausgenutzt? Nein! Was ist ein Zweinutzungshuhn? Henne und Hahn einer Linie geben Eier und Fleisch, –  keine einseitige Züchtung wie in der industriellen Produktion, in welcher die Bruderküken der Legehennen überflüssig sind. Am wichtigsten: ein Huhn ist ein Huhn und kein Produktionsfaktor!

Zweinutzung bedeutet kurz gesagt:
Die Henne legt Eier, der Hahn setzt Fleisch an.

Klingt logisch? Ist meistens nicht die gängige Praxis.
Das macht die Ökotierzucht anders als die industrielle Züchtung:

Kükentöten stoppen, Bruderhähne aufziehen! So ruft es im Moment aus der Gesellschaft und das ist ein sehr guter wichtiger Schritt. Es ist allerdings eine Übergangsphase.

Übergang wohin?

Mit dem sogenannten Zweinutzungshuhn gehen die Initiatoren der gemeinnützigen „Ökologische Tierzucht gGmbH“ einen wesentlichen Schritt weiter. Die Tiere einer Linie werden nicht so stark in eine Richtung selektiert und bilden einen guten Kompromiss zwischen Masthähnchen und Legehennen. So bleiben die Tiere von sich aus gesünder, gerade weil sie weniger leisten müssen.

Die Spezialisierung der Hochleistungstiere

Seit den 1950er Jahren werden in der industriellen Tierhaltung Hochleistungs-Legehennen gezüchtet, die fast jeden Tag ein Ei legen. Deren Bruderküken werden aktuell nach dem Schlupf größtenteils mit CO2 getötet. Es lohnt sich wirtschaftlich nicht diese aufzuziehen. Sie müssen wie „Industriemüll“ kostengünstig entsorgt werden.

Im Mastbereich werden andere Tiere gezüchtet, bei denen Henne und Hahn beide sehr viel Fleisch ansetzen. Dies mag effizient sein, wenn man an die Fleischproduktion denkt, ist jedoch zu kurz gedacht. Diese Hochleistungstiere sind auf spezielles Futter angewiesen (z.B. künstlich erzeugte Aminosäuren und Vitamine). Für die Tiere ist es zudem mit Leiden verbunden, wenn sie mit bis zu 40.000 anderen Tieren in Hallen meist ohne Tageslicht gehalten werden. In der kurzen Mastzeit von 30 Tagen wachsen sie so stark und schnell, dass sie sich aufgrund eines übergroßen Brustmuskels irgendwann nicht mehr artgerecht bewegen können.  Eine hochspezialisierte Industrie hat sich weltweit entwickelt, in dem das Tier nur noch als Produktionsfaktor betrachtet wird.

Ökologische Landwirtschaft

Unter den Bedingungen der ökologischen Landwirtschaft wird Biofutter ohne künstliche Aminosäuren und ohne Gentechnik eingesetzt, mind. 81 Tage lang gemästet und Auslauf im Freien ist Standard. Die Hochleistungstiere sind dafür nicht geeignet.

Das Zweinutzungshuhn ist genau das Gegenteil des Industriehuhns. Wir nennen es das Ökohuhn von Morgen. Denn hier züchten die Bio-Bauern Hühner, bei welchen die Henne genügend Eier legt – so bis zu ca. 230 pro Jahr – und der Hahn genügend Fleisch für einen leckeren Braten ansetzt. Ein Konzept, welches die Tiere als hochgeschätzten Teil eines natürlichen Kreislaufs auf dem Hof darstellt. Eier und Fleisch kosten dann etwas mehr, Tierwohl inklusive.

Das Zweinutzungshuhn

Aktuell bietet die ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) die beiden Zweinutzungshühner „Coffee“ und „Cream“ an. Diese Namen haben sie aufgrund der schönen Gefiederfarben gewählt. Ausserdem noch die alte Wirtschaftsrasse Bresse Gauloise.

Soviel zum Thema „Zweinutzungshuhn“. Die bei uns ab dem 08.04.22 angebotenen Eier sind mit Naturfarben gefärbt und in der Menge begrenzt! Wer sich seine Ostereier jetzt schon sichern möchte, kann diese gerne vorbestellen (per eMail oder telefonisch unter 0203 / 66 67 07). Ansonsten gilt: solange der Vorrat reicht…

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